Psychische Gewalt

Ich habe hier oft von der physischen Gewalt gesprochen und wie wir ihr entgegentreten können. Heute möchte ich mich der psychischen Gewalt widmen.

 

Die psychische Gewalt kann auch sehr traumatisierend und verletzend wirken – und dich in deinem Selbstwertgefühl massiv einschränken.

 

 

Wann beginnt physische Gewalt?

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Aus dem Yoga kommend, würde ich sagen, dass Gewalt dort beginnt, wo ich dem anderen meinen Willen aufzwinge und seinen/ihren Willen nicht akzeptiere.

 

Im Yoga nennt man diese Gewaltlosigkeit Ahimsa.

Also dieses Nicht-Aufzwingen/Nicht-Aufdrängen von meinem Willen jemand anderem gegenüber. Aber natürlich auch keine physische Gewalt anwenden, sei es mit Schlagen, Treten oder Töten.

 

Auch im Yoga wird Ahimsa, also die Gewaltlosigkeit aber auch auf andere Ebenen praktiziert:

  • Vermeiden von Böswilligkeit im Denken
  • Das Vermeiden von Böswilligkeit beim Reden

 

Damit ist also auch das Lästern gemeint, aber auch «üble» Gedanken jemandem gegenüber.

Formen der physischen gewalt

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Hier beginnt die psychische Gewalt, welche unterschiedliche Formen annehmen kann:

  • Kontrollzwang:
    • Das Gegenüber nimmt immer mehr Kontrolle über mein Leben, mein Denken, meine Rede ein. Es wird Kontrolle genommen über meine Kleider, das kann beginnen mit kleinen Aussagen wie «DAS willst du anziehen? So nehme ich dich nicht mit. Ich will, dass du hübsch für mich aussiehst». Dasselbe gilt für Schminke, Frisur etc.
    • Es wird auch immer mehr kontrolliert, mit wem man sich trifft und wie häufig/wie lange. Kritische Personen werden langsam aber sicher «aussortiert», weil «sie dir nicht gut tun». Oft wird der Kontrollzwang mit den Worten «Ich will doch nur das Beste für dich» begleitet – und somit Zweifel über die emotionale Bindung hinweggefegt. Also eine kleine Art von emotionaler Erpressung.
  •  Nörgeln:
    • Egal was du machst, es reicht nie. Ständig wird an dir genörgelt. Das Verhältnis von Lob zu Kritik ist massiv im Ungleichgewicht. Liebevolle, lobende Worte sind rar. Das zeugt von einer tiefen Unzufriedenheit deines Gegenübers, welches er oder sie an dir auslässt.
  • Klein machen
    • Jede selbstbewusste Person kann durch die «passende» Person klein gemacht werden.
    • Indem deine Fähigkeiten in Frage gestellt werden «Wie? Du meinst echt du schaffst das? Wie soll DAS denn gehen?»
    • Indem deine Unzulänglichkeiten hervorgeholt werden «Du hast schon immer zu früh aufgegeben, das schaffst du auch nicht».
    • Indem du mit anderen verglichen wirst – und dabei den kürzeren ziehst: «XY macht das auch, aber sie ist echt top darin. Ich bezweifle, dass du ihr annähernd das Wasser reichen kannst».

 

 

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Psychische Gewalt kann aber auch ganz anders aussehen:

 

  • Liebesentzug: Meinungsverschiedenheiten haben Liebesentzug als Konsequenz.
  • Emotionale Kälte: dein Gegenüber lässt dich spüren, dass du ihr/ihm gerade überhaupt nicht wichtig bist.
  • Schreien: Du musst die Emotionen deines Gegenübers als Ventil aushalten – das wird sogar gefordert. (PS: NIEMAND muss als Ventil herhalten.)
  • Beschimpfungen: In Rage wirst du mit allerlei Schimpfwörtern eingedeckt. Jedoch ist Wut nicht eine Entschuldigung für verbale Entgleisungen. Hier empfiehlt sich eine Therapie, um den Umgang mit dieser ungezügelten Wut zu lernen.

Das Fatale an der psychischen Gewalt: die emotionale Bindung.

 

Diese lässt dich Unschönes schön reden. Diese lässt dich nach Ausreden suchen, warum dein Gegenüber gerade die Fassung verloren hat / ausfällig geworden ist.

 

Diese lässt dich kritische Stimmen aus dem Umfeld ignorieren. Im Gegenteil: Je lauter die werden, desto vehementer verteidigst du die (toxische) Beziehung.

 

Was manchmal helfen kann, ist die Frage: «Wenn du dieses Verhalten bei Fremden beobachten würdest, was würdest du fühlen und denken?»

 

Auf alle Fälle: Getrau dich bei Zweifeln Hilfe zu holen. Getrau dich, andere ehrlich um Rat zu fragen. Und getrau dich, einen Profi zu fragen.