Ich zähle mich zu den glücklichen Menschen. Und zu jenen, welche vom Glück begünstigt sind. Ich empfinde es als Privileg, in einer Kung Fu Schule zu unterrichten, wo absolutes Vertrauen in mich herrscht. Wo mir Freiheiten gewährt werden und ich als Person geschätzt werde. Wertschätzen tu ich auch die Offenheit und das Engagement meiner Yoga-Schülerinnen, welche meine Art des Unterrichts sehr zu mögen scheinen.
Ich habe das Privileg zu unterrichten. Ich habe das Privileg mich weiterzubilden. Ich habe das Privileg, nicht davon leben zu müssen. Im Bereich der Kampfkunst wie auch im Yoga-Bereich. Die Kampfkunst betreibe ich nun seit 15 Jahren – und es hat mich auf die eine oder andere Weise verändert, beeinflusst. Yoga betreibe ich noch nicht so lange. Mein Wunsch ist es, eine Verbindung zwischen diesen beiden herzustellen. Ich spüre, dass eine Verbindung möglich ist, doch ich kann sie noch nicht klar erkennen. Um diese Verbindung herstellen zu können, möchte ich Yoga genauso wie die Kampfkunst verinnerlicht haben. Dies ist mein Anspruch, mein Weg. Erst wenn das Yoga genauso Teil meines Selbst geworden ist wie das Kung Fu, dann kann ich die Verbindung herstellen.
Ob ich dazu extra nach Indien reisen muss, das wird sich noch weisen. Ich bin nicht so Fan der traditionellen Unterrichtsmethoden. Ich durfte dank meines Lehrers und „Meisters“ eine dynamische, hinterfragende Lern- und Lehrmethode kennenlernen. Dies hat mir aufgezeigt, wie Lernen mir Spass machen kann. Und wie ich eine Materie für mich entdecken kann.
Wenn ich wählen müsste zwischen Yoga und Kampfkunst – ich könnte es nicht. Weil es letztlich nicht die körperliche Ertüchtigung, die Meditationsart oder die Geschichte ist, welche mein Herz für diese Stile höher schlagen lässt. Sondern es sind die Menschen, die ich bei diesen Stilen kennen- und schätzen lerne. Es sind deren Lachen, deren Eifer und Herzblut, die mir die Sinnhaftigkeit des Unterrichtens aufzeigen.
Jeder Stil wird irrelevant im Vergleich zur Wertschätzung, die ein Schüler einem entgegenbringt.